Der Ort

Triebswetter (rumänisch Tomnatic, ungarisch Nady Ösz), ist eine Gemeinde im Nordwesten der Banater Heide, im rumänischen Teil des Banats. Es liegt an der Nationalstraße Nr.6 (Temeswar – Tschanad) zwischen den Ortschaften Großsanktnikolaus, Sarafol, Lovrin, Nero, Gottlob und Wiseschdia.

Ende des zweiten großen Schwabenzuges, von 1763-1772 ,wurde unter Kaiserin Maria Theresia der Ort angesiedelt. Unsere Vorfahren kamen aus Lothringen (62%), Luxemburg (8%), Bayern und Baden-Württemberg (je5%) und aus anderen deutschen Landen. Durch den hohen Anteil von Zuwanderern aus Lothringen wurde Triebswetter auch als „Franzosendorf“ bezeichnet.

Die Einwohnerzahl stieg von 650 bei der Dorfgründung auf 3760 im Jahr 1900. 1940 lebten in Triebswetter 2835 Deutsche (94%). Ende der siebziger Jahre begann die Auswanderungswelle in die BRD, der fast die gesamte deutsche Bevölkerung gefolgt ist so, dass 2009 nur noch 77 Landsleute in Triebswetter lebten.

Der fruchtbare Boden um Triebswetter hat zur besonderen Entwicklung des Getreidebaus aber auch des Gemüse- und Weinbaus beigetragen.

Erwähnenswert währen einige Persönlichkeiten die im Laufe der 200 jährigen Geschichte aus Triebswetter hervorgegangen sind: Alexander Bonnaz – Bischof in Temeswar, Nikolaus Cherrier –  Bischof in Pressburg, Nikolaus Petischan – Generalinspekteur der Bank von Österreich, Feldmarschall – Leutenant Nikolaus Wolf-Nagyöszi – Stadtkommandant von Budapest, Rudolf Chati –  Schauspieler, Franz Dinier – Opernsänger, Georg Reiser-Heimatforscher, Schmiedemeister Peter Treffil – Verfasser eines Ortssippenbuches.

Und seine Geschichte

Im Mittelalter lag hier etwa 1km südöstlich des heutigen Ortes, an der Böschung des Galatskagrabens, eine Siedlung namens Nagyösz. (Durch archäologische Funde belegt)

Diese kommt aber in den Steuerlisten nach der Eroberung des Banats nicht mehr vor, woraus zu schließen ist, dass sie damals nicht mehr bewohnt war.

Bis 1772, dem Jahr der Ansiedlung unserer Vorfahren, wird der ehemalige mittelalterliche Ort nur als Prädium bezeichnet und als Viehweide verpachtet. Die heutige Gemeinde wurde auf diesem Prädium als spättheresianische Siedlung gegründet.

Im Mittelalter und bis zur Ansiedlung, im Jahre 1772, wurde die madjarische Orts-bezeichnung Nady Ösz in verschiedenen Varianten verwendet und ist auch heute noch im ungarischen Sprachraum üblich. Der deutsche Ortsname Triebswetter, wurde dem Ort zu Ehren des kaiserlichen Vermessungsingenieurs Anton von Triebswetter verliehen und hat nichts mit dem trüben Wetter zu tun, dass der Sage nach in jenem Frühjahr 1772 herrschte als die drei Gemeinden Triebswetter, Gottlob und Ostern besiedelt wurden.

Der rumänische Name Tomnatic ist wahrscheinlich die Übersetzung von „Trübem Wetter“.

Der Grundriß der Gemeinde hatte die Form eines Rechtecks, mit einer durchlaufenden Hauptgasse, die von 5 Quergassen im Rechtwinkel durchkreuzt wird, insgesamt 200 Häuser, in der Dorfmitte ein großes Viereck mit der Kirche, Schule, Wirtshaus und Pfarrhaus. Alle Gassen hatten eine Breite von 36 m. Auf den Gassen wurden 9 öffentliche Schwengelbrunnen gegraben und öffentliche Backöfen errichtet.

Die Erde zu den Stampfhäusern wurde außerhalb des Dorfes ausgegraben, und diese Vertiefungen von je einem halben Joch sind auch heute noch Sammelbecken für das Regenwasser aus dem Dorf (bei uns Sandlöcher genannt).

Anteil an Grundbesitz hatten 108 Bauern mit ganzer und 92 mit halber Session.

Der größte Teil der Bevölkerung stammte aus Lothringen (62%), was Triebswetter (dies trifft auch auf die Ortschaften St. Hubert, Charlesvills und Soltour zu) zu einem „Franzosendorf“ machte. Der Rest der Bevölkerung stammte aus Luxemburg (8%). Bayern (5%), Baden-Württemberg (5%), Frankreich (3,5%), Pfalz (3,5%) sowie ein geringer Teil aus Ungarn, Banat, Hessen, Böhmen, Mähren, Saarland, Elsaß, Österreich, Schlesien, Slowenien, Italien, Preußen, Sachsen u.a.

Durch Absterben, Abwanderung in neu entstandene Orte sowie durch Heirat nahm die Zahl der Franzosen jedoch in stärkerem Maße als die der Deutschen ab und die deutsche Sprache setzte sich allmählich sowohl in der Kirche, wie auch in der Schule und dem öffentlichen Leben durch. Als 1902 der französische Schriftsteller R. Recouly die sogenannten „welschen Dörfer“ im Banat besuchte, mußte er mit Entsetzen feststellen, dass die französische Sprache „tot ist“. Französische Namen gibt es auch heute noch, aber in der Sprache sind nur noch einzelne Ausdrücke als Sprachrelikte erhalten. (G. Reiser: Der Sprachwandel in der Triebswetterer Mundart).

Die heutige Triebswetterer Mundart ist ein Mischdialekt mit vorwiegend rheinfränkischem (lothringisch- pfälzischem) Charakter. Den größten Platz nehmen die lothringischen Wörter ein. Diese stammen zum größten Teil aus der Forbacher, Saargemünder und aus der Gegend von Saarburg. Das Luxemburgische wie auch das fränkisch- schwäbische ist auch in manchen Wörtern erhalten. (G. Reiser)

„ A Stickl französisch im Name
un in der Sproch zu uns gheert-
doch ware mir immer ganz gude Schwobe
un alles Teitschi war uns was wert“.
A. Palfi –„Triebswetterer Art“-

Zwischen 1772 – 1801 war Triebswetter kameralischer Besitz und ging 1801 als „Mixta Donatio“ zusammen mit den Ortschaften Sarafol und Nero an den Baron Alvinczy über, der dann Graf Albert Gyulai als Erben einsetzte.

Der letzte Grundherr verkaufte um die Jahrhundertwende das Herrschaftsfeld an die Dorfbewohner.

Die Familie Gyulai hat sich sehr für den Bau der heutigen Kirche eingesetzt und auch einen wesentliche Kostenanteil übernommen. Das heutige monumentale Gotteshaus wurde zwischen den Jahren 1846 – 50 erbaut und 1850 von Pfarrer Alexander Bonaz, dem späteren Bischof von Temeswar eingeweiht. Als Bischof beauftragte er, 1863, den Temeschburger Altarbauer Josef Treydl mit dem Bau eines Hoch – und zwei Nebenaltäre sowie das heilige Grab, welche er seiner Heimatkirche spendete und auch selbst einweihte. Eine Besonderheit für das ganze Banat sind die zwei großen Statuen an der Frontseite der Kirche, die die Namen Albert und Samuel tragen und die Erbauer (Graf Albert und Samuel Gyulai) als Heilige, mit Buch und Fackel, darstellen.

Die heutige 18-Register – Orgel wurde 1850 mit Gemeindemittel angeschafft, gefertigt bei dem Arader Orgelbauer Anton Dangl.

Die Kirche wurde 1988 von Pfarrer Franz Funk anläßlich seines 65. Priesterjubiläums ganz renoviert. 1920 wurden die heutigen 3 Glocken (nachdem die vorherigen requiriert wurden) von der Gemeinde Herz Jesu, Mariä Empfängnis und der Heiligen Dreifaltigkeit gewidmet.

Auf jeder Glocke ist folgende Inschrift zu lesen: „ Gewidmet von der Gemeinde Triebswetter, im Jahre 1920“ und die Namen der damaligen Gemeinderatsmitglieder.

Das erste Pfarrhaus wurde schon 1773 errichtet. Das heutige Pfarrhaus wurde bereits 1781 erbaut und mehrmals renoviert und umgebaut. Es war von einer schönen Parkanlage umgeben von der 1842 J. G. Kohl, ein für die damalige Zeit weitgereister Mann, über das Banater Deutschtum u.a. schreibt: „Die Deutschen sind auch hier die fleißigsten. Die Orte Sandorhaza, Ernesthaza, Lovrin uff. sind die schönsten Dörfer in Österreich…. Schöne Parks sind die von Lovrin und Triebswetter…“ 1862 wurde der Garten durch Maurermeister J. Wolf mit einer schönen Steinmauer umgeben. Leider ist die Parkanlage dem Bau des späteren „Universal“- Geschäftes gewichen.

Bei der Ortsgründung wurden drei Joch für den Friedhof, am westlichen Ausgang der Hauptgasse, ausgemessen . Hundert Jahre später , 1874, weihte Pfarrer Karl Böhm die 2000 Quadratklafter ein, die von der Gemeinde dem alten Friedhof zugefügt worden waren.

Unter Pfarrer Willkomm, wurde im Herbst 1909 der Friedhof mit einem Eisenzaun umgeben, der von Schmiedemeister Peter Trffil angefertigt wurde. Die Friedhofskapelle wurde 1863 von Thomas und Rosina Richard errichtet, das Glöcklein, das auch heute noch die Toten auf ihrem letzten Gang begleitet wurde von der Gemeinde gekauft.

Am Friedhofseingang befindet sich eine kleine Parkanlage in dessen Mitte das 1922 von den Temeschburger Bildhauern Sipos und Galas geschaffene Heldendenkmal steht. Es ist ein sich verjüngender vierkantiger Obelisk, auf dem ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen thront, der ein Schwert im Schnabel trägt. Im Hauptteil trägt die Vorderfront das Relief einer Mutter mit ihrem Kind im Arm, und auf der gegenüberliegenden Seite ein verwundeter Heimkehrer. Auf der linken und rechten Seite sind die Namen der Gefallenen auf zwei weiße Marmortafeln eingraviert. Im unteren Abschnitt ist vorne die Inschrift „Gesegnet sei ihr Andenken“!

Von 1772-73 war die Kirche eine Filiale von Marienfeld .

Ab 1773 wurde es zu einer selbständige Pfarre und erster Pater war Nikolaus Eugen Lenauer. Der bedeutendste Priester in Triebswetter (1840-53) war der spätere Bischof von Temeswar Alexander Bonaz. Der letzte Priester in Triebswetter war Dechant Franz Funk. Seit dessen Tod 1990 ist Triebswetter eine Filiale von Lovrin.

Das erste Schulgebäude gibt es seit 1773. Es wurde dann durch Anbau allmählich erweitert und der Schülerzahl angepasst. 1924 wurde die siebente Klasse eingeführt. 1965 wurde das anliegende, von Nikolaus Roth enteignete Haus als Erweiterung angebaut sowie die Ställe in einen Turnsaal umgebaut. Gleichzeitig wurde die Direktorwohnung als Schulklassen umgebaut sowie die ehemalige Wageneinfahrt in eine Klasse umgebaut und in den Raum zwischen Schule und dem einbezogenen Haus noch zwei Klassen eingefügt.

Die anfangs konfessionelle Schule wurde durch Abstimmung des Gemeinderates 1869 in eine Gemeindeschule umgewandelt, um so auch Einfluß auf das Lernprogramm zu gewinnen, da man der Meinung war, dass man sonst nur „Katechismus und Singen“ lernt.

Bis 1934 gab es nur eine deutsche Schule. Die rumänische Abteilung wurde erst 1934 mit insgesamt 28 Schülern gegründet. Auch nach dem II. Weltkrieg hat die Allgemeinschule eine überwiegende deutsche Schülerzahl die nun als deutsche Sektion bezeichnet wird. In dieser Zeit bis 1965, wird die deutsche Sektion auch von Schülern aus Wiseschdia, Gottlob, Sarafol und Tschanad besucht, da es dort noch keine deutsche Schulen gab. Diese Schüler waren in einem Internat untergebracht.

Kindergarten gibt es seit 1884.

Bis zum I. Weltkrieg , legte die meist bäuerliche Bevölkerung nicht viel Wert auf höhere Schulbildung. Nach der Enteignung gab es jedoch sehr viele Triebswetterer mit beruflicher und höherer Ausbildung. Im Verlauf der 200 Jahre enstammten aus Triebswetter: 13 Pfarrer, darunter 2 Bischöfe, Alexander Bonaz in Temeswar und Nikolaus Cherrier in Preßburg, 2 Ordensfrauen, 100 Pädagogen, 12 Juristen, 31 Humanärzte, 2 Zahnärzte, 19 Tierärzte, 11 Apotheker, 62 Ingenieure, 22 Verwaltungsangestellte, davon Nikolaus Petischan- Generalinspekteur der Bank von Österreich, 21 Offiziere davon Feldmarschall-Leutnant Nikolaus Wolf-Nagyöszi- Stadtkommandant von Budapest, 4 Schauspieler, darunter Rudolf Chati und Nikolaus Dinier.

Des weiteren hervorgehoben haben sich der Heimatforscher Georg Reiser, der zahlreiche Abhandlungen über die Besiedlung des Banats erfaßt hat, der Schmiedemeister Peter Treffil, der ein Ortssippenbuch geschrieben hat und der Kurschmied Franz Touttenuit, dem die Triebswetterer wegen seiner Verdienste um die Tierheilung ein Denkmal in die Ortsmitte gesetzt haben, welches aber durch die Kriegswirren beschädigt wurde und verschwunden ist Dr. Josef Wolf und der Wahltriebswetterer Apotheker Nikolaus Merle wie auch Johann Thoma , der langjährige Vorsitzende der HOG Triebswetter, haben wesentlich an dem Zustandekommen unseres Heimatbuches beigetragen .

Triebswetter war eine Bauerngemeinde, deren Bewohner fast alle in der Landwirtschaft tätig waren oder ein Handwerk ausübten welches der Landwirtschaft diente.

Der fruchtbare Boden hat zur besonderen Entwicklung des Getreidebaus aber auch des Gemüse- und Weinbaus beigetragen. Die Triebswetterer „Fratschler“ waren in Temeschburg, Szegedin, Mako, Großbetschkerek und Arad gut bekannt.

Besonders in der Nachkriegszeit, nach der Enteignung, hat man sich auf den Gemüsebau spezialisiert. Da man nur so die nicht enteigneten Hausgärten intensiv nutzen konnte und so doch noch ein gutes Zubrot verdienen konnte.

Es wurde vorwiegend Frühgemüse, Kartoffeln, Melonen, vor allem aber grüner Paprika angebaut. Da dieses Gemüse wegen der meist trockenen Witterung viel Wasser braucht, verwendete man ab etwa 1925 von Pferden betriebene Göppelmaschinen, mit deren Hilfe man Wasser aus gebohrten Brunnen pumpte. Später wurde das Pferd durch Motoren ersetzt.

Der Pumpenbau war ab 1960 in Triebswetter ein sehr entwickeltes Handwerg.

Wenn die „Fujackre“ auf ihren Feldern den Gemüsebau wegen der kleine Flächen intensiv vorantrieben, so war für die Getreidebauern (75% der Ackerfläche der Gemeinde) das Feld nicht ausreichend, so daß bis 1941 noch 3400 Joch Ackerland von den Nachbargemeinden angekauft wurden.

Der Weinbau hatte eine große wirtschaftliche Bedeutung und machte 1936, 1002 Joch der gesamten Ackerfläche aus. Die meist angepflanzten Sorten „Zackelweiß“ (Sauvignon) und Riesling. Nach dem Einschleppen der Reblaus aus Frankreich, 1871, legten hier die Brüder Eduard und Karl Buding eine Reben- und Obstveredelungsanlage an, die weit über die Grenzen des Banates bekannt war.

In der Viehzucht war das Pferd von großer Bedeutung. Die Schweinemast wurde in großem Maße betrieben. Zu einer ausgeprägten Rinderzucht kam es jedoch nicht. Nebenbei wurde auch Schaf- und Bienenzucht betrieben.

Die industrielle Entwicklung paßte sich den Bedürfnissen der Landwirtschaft an. So gab es Schnapsbrennereien, die vor allem den Treber verarbeiteten, Ziegeleibetriebe und Mühlen.

Die Einwohnerzahl stieg von etwa 650 bei der Dorfgründung auf 3760 im Jahr 1900. 1940 lebten in Triebswetter 2835 Deutsche, 34 Rumänen, 37 Ungarn, 101 Zigeuner und 21 anderer Nationalität.

Die erste Kreditanstalt , Sparkasse, wurde 1886 gegründet, gefolgt von der Triebswetterer Volksbank 1891 und der Raiffeisen Landwirtschaftlichen Kreditanstalt 1899.

Der wirtschaftliche Aufstieg erforderte auch eine bessere Verkehrsverbindung. So wurde die heutige Nationalstraße Nr.6,1845 gebaut und die Bahnlinie Temeswar – Szeged 1895 fertiggestellt.

Die Post gibt es seit 1868, Telefon seit 1895, Telegraf ab 1912 und Kino seit 1920.

Zahlreiche gesellschaftliche Vereine entfalteten eine reiche Tätigkeit: Bauernverein, Feierwehrverein, Handels- und Gewerbeverein, Schützenverein (ab 1798), Jagdgesellschaft, Sportverein, Leseverein, Rosenkranzverein, Jugend-und Frauenverein, Mädchenkranz und Gesangverein. Die Größten Triumphe erreichte allerdings der schon 1931 gegründete Sportverein, der schon 1932 dem rumänischen Landesmeister UDR Reschitz ein 1:1 erzwang. 1975 führte Trainer Willi Schreiber die Triebswetterer „Bauern“ , wie sie verspottet wurden, nach einem triumphalen Spiel gegen den ärgsten Widersacher „Otelul Rosu“ (Ferdinadsberg), in die B-Liga. Triebswetter war also das erste Dorf in Rumänien mit einer Fußballmannschaft in der B-Liga, und das bedeutete Heimspiele mit Hermannstadt, CFR Temeswar. UMT Baia Mare, Bistritz, Mediasch, Hunedoara.

Die anerkannten wirtschaftlichen Leistungen und der allgemeine Wohlstand wurden durch reichlichen Kummer und viel Leid während der zwei Weltkriege getrübt.

So hat der I. Weltkrieg unserer Gemeinde 109 und der II. Weltkrieg 95 Opfer abverlangt . Ihre Namen sind zum ewigen Gedenken auf den Marmortafeln am Kriegerdenkmal in Triebswetter verewigt.

In die Sowjetunion wurden 164 Personen verschleppt sowie 527 Personen in die Baragansteppe deportiert, von denen 20 dort die ewige Ruhe fanden.

Das private Wirtschaftssystem wurde 1945 durch das kollektive ersetzt. Dies hat nicht nur die Bauern getroffen, sondern auch die Kleinhäusler und Handwerker.

Die meisten Bewohner mußten als Arbeiter in die Kollektivwirtschaft überwechseln.

Bis zu dem Umsturz , 1989, gab es in Triebswetter eine LPG und einen Staatlichen Landwirtschaftsbetrieb.

Durch die Gebietsreform von 1967 verliert Triebswetter, das inzwischen 1100 Häuser umfaßt und sich auch wirtschaftlich wieder hochgearbeitet hat, seine Selbständigkeit und wird Lovrin eingemeindet.

Durch die intensiv betriebene Wirtschaft (200 ha Gemüse, 13 ha Treibhäuser, über 300 ha Obstplantagen, Weingärten, Viehwirtschaft) war Triebswetter noch bis Anfang der achtziger Jahre attraktiv und zukunftssicher.

Ende der siebziger Jahre begann aber die Auswanderungswelle, ein Rad kam ins rollen und konnte nicht mehr aufgehalten werden bis 1989 fast alle Triebswetterer in die BRD umgesiedelt sind. Nur noch ein kleiner Teil von etwa 83 Personen unserer einstigen Landsleute leben heute noch in Triebswetter.

In der BRD leben die meisten Landsleute in Bayern, gefolgt von Baden – Württemberg, Rheinland –Pfalz, Saarland, Nordrhein – Westphalen, Hessen, Hannover.

Die Heimatortsgemeinschaft Triebswetter in Deutschland wurde bereits 1969 in Ulm von Apotheker Nikolaus Merle gegründet und umfaßt heute 2102 Landsleute. In den USA leben 31 , Österreich 7, Frankreich 4, Schweiz 2 Landsleute und England 1 Landsmann..

Die HOG veranstaltete zum 14 Heimatortstreffen,1997, eine Gedenkfeier zur 225 Wiederkehr seit der Ansiedlung von Triebswetter in Schwabach bei Nürnberg.

Sie hat an zahlreichen Hilfsaktionen zur Unterstützung unserer Landsleute in Triebswetter teilgenommen.

Für die meisten unserer Landsleute ist Triebswetter ein Stück Vergangenheit, es ist aber und bleibt ein Teil von uns und „die Zeichen die wir dort gesetzt, werden noch lange der Zeit und dem Wind trotzen“.(A. Palfi)

1. Dr. A.Petri; Dr.J.Wolf – Triebswetter /Banat- Tuttlingen 1983
2. G.Reiser- Zur Späth-Theresianischen Ansiedlung (Gottlob; Triebswetter Ostern) Budapest 1937
3. G. Reiser- Mundartliches und Volkskundliches aus Triebswetter im Banat -Budapest 1940
4. G. Reiser- der Sprachwandel in den Banater Franzosendörfern – Budapest 1938
5. H. Vogel –Das Treffil Buch- Temeswar 1999
6. H. Vogel Triebswetterer Monatsblatt – Zeitung
7. HOG Triebswetter – Triebswetterer Heimatblatt- Nürnberg 1991, 1993, 1995, 1999

Geschrieben von Walter Wolf